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#keingeldfuerrechts ist verlogener Bullshit

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Es ist gerade trendy, Unternehmen dazu aufzurufen, keine Werbung auf Webseiten wie Breitbart & Co. zu schalten.

Für Konsumenten mag dies noch eine gerechtfertigte Forderung sein, denn sie müssen nichts über Crossborderadvertising, Re-Targeting, Brand Safety, Google Networks und Blind Networks wissen. Sie müssen nicht verstehen wie Werbung im daisy chain geschaltet wird. Erst zu hohen Preisen auf Seiten wie spiegel.de und am Ende im Nichts eines Blind Network, da wo niemand so genau weiß welche Seiten dabei sind. Der große Vorteil es ist billig!

Die Onlineindustrie ist gnadenlos. Der Gott der angebetet wird heißt für viele Unternehmen Performance und wer noch ein paar Euro verdienen möchte und jenseits der heiligen Hallen der AGOF steht, der bietet seine Werbeplätze bei Google und anderen Blind Networks an. Ebenso bieten viele Seiten außerhalb Deutschlands ihre überschüssigen Werbeplätze dort an, sogenannte Crossboderwerbeplätze, wer aus Deutschland auf Seiten wie Breitbart geht wird mit Werbung von deutschen Unternehmen in Kontakt gebracht. Diese Werbeplätze sind billig und willig.

Jeder der im Sumpf des Performancemarketings feststeckt bedient sich der Blind Networks, denn nur dort ist es überhaupt möglich Werbeplätze so günstig einzukaufen, damit sich eine Kampagne auf CpC-Basis (Kosten pro Klick auf ein Werbemittel), CpS (Bezahlung für einen abgeschlossenen Onlineverkauf), CpL (Kosten für jeden der sich z.B. für einen Newsletter anmeldet) oder pro Neukunde lohnt.

Onlinewerbung ist messbar und diese Messbarkeit führt zu einem großen Kostendruck, aus diesem Kostendruck resultiert die Belegung von großen Netzwerken, damit die Einkaufskonditionen möglichst gering sind. Agenturen und ihre Kunden sind über Jahre dieses Risiko eingegangen, weil sich auf diese Art und Weise der Kostendruck gut regulieren ließ. Google, Facebook und große Reichweitenvermarkter in der AGOF und auch außerhalb dieses elitären Clubs haben die Gelder aus diesem Geschäft gerne mitgenommen.

Nun sind es auch Mitarbeiter von Agenturen und großen werbetreibenden Unternehmen die sich echauffieren und mit #keingeldfuerrechts bei facebook und twitter unterwegs sind. Da muss ich einfach mal sagen: Sorry, aber das ist Bullshit, denn wir wissen doch alle wie der Hase läuft und wir wissen doch wie mancher KPI eines Agenturkunden erfüllt werden kann. Wirklich ernsthaft hat niemand seine Kunden vor den Risiken solcher Schaltungen gewarnt. No risk no performance….

Einige werden jetzt sagen, dass in jedem Auftrag steht Werbung dürfe nicht auf Seiten mit politischen, pornografischen und gesetzeswidrigen Inhalten geschaltet werden. Nur in jedem Land gelten anderen Regeln, wer crossborder Traffic nicht ausschließt der muss auch damit rechnen, auf Seiten wie Breitbart und schlimmeren Webseiten zu landen, denn Hakenkreuze sind nicht überall verboten.

Es ehrt jeden der nun aufwacht und versucht etwas dagegen zu tun, jeder der jetzt mit seiner eigenen Ethik versucht die Ethik seines Unternehmens zum Leben zu erwecken liegt nicht falsch, aber es ist eben Bullshit, wenn nun alle so tun als ob eine ganze Branche nie gewusst hätte was da draußen auf den blinden Flecken des Planeten Internet passiert.


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